Foto: Kloster und Schloss Salem

Salem – der Name ist ein Synonym für das frühere Zisterzienserkloster und heutige Schloss, das mehr als 200 Jahre Eigentum der Mark­grafen von Baden war. Seit April 2009 ist die 17 Hektar große Anlage mit ihren kunsthistorischen Meisterwerken und Museen im Besitz des Landes Baden-Württemberg. Hier befindet sich auch ein Teil der bekannten Internatsschule Schloss Salem.

Das im Jahr 1137 von Abt Frowin gegründete Kloster war das kulturelle Zentrum des Linzgaus und die Keimzelle für die Gemeinde Salem. Das Münster, begonnen Ende des 13. Jahrhunderts, ist ein imposantes Beispiel der süddeutschen Hochgotik. Gekennzeichnet ist der Kirchenbau von der formalen Strenge der Architektur, bemerkenswert sind die prachtvolle frühklassizistische Alabaster-Ausstattung, das Chorgestühl und Skulpturen aus mehreren Epochen.

Zu den barocken Schätzen des Schlosses gehören der prachtvolle ­Kaisersaal und die ehrwürdige Bibliothek, in der ein Modell an den monumentalen Münsterturm Bagnatos und damit an Zeiten erinnert, an denen auch die Salemer Mönche zu hoch hinauswollten – entgegen den Regeln des eigenen Ordens. Der 68 Meter hohe,1757 fertig gestellte Vierungsturm musste 50 Jahre später wegen Einsturzgefahr wieder abgebrochen werden.

Beeindruckend ist das einstige Refektorium des Klosters, das heute als Betsaal und Kirche der evangelischen Gemeinde dient. Hier erinnern die Kacheln des Steckborner Ofens von 1733 mit Alltagsszenen an das Leben der Mönche. Auch der Weinbau ist darauf dokumentiert, der bis heute eine wichtige Rolle spielt. Das Küfereimuseum mit dem mächtigen Torkel aus dem Jahr 1706 erinnert an dessen lange Tradition. Die Weiher entlang des Prälatenwegs, der zur Birnau führt, zeugen von der Fischzucht und ausgeklügelten Teichwirtschaft im Mittelalter.

Markgräflich Badischer Gasthof Schwanen

300 Jahre altes ehemaliges Postwirtshaus mit Hotel, Restaurant, Klosterschenke, Weinstube »Zum Alten Gefängnis« und Museumscafé direkt an den Schloßanlagen Salems gelegen...

Das Feuerwehrmuseum hat seine Wurzeln in dem verheerenden Brand von 1697, dem außer dem Münster fast die gesamte Klosteranlage zum Opfer gefallen war. Die Sammlung historischer Löschgeräte und Techniken zählt zu den größten in Europa. Wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst werden im Neuen Museum gezeigt. Zudem beweisen Künstler und Kunsthandwerker in ihren Ateliers und Werkstätten, dass Schloss Salem bis heute ein kreatives Zentrum ist. Vielfältig ist das gastronomische Angebot und reicht vom deftigen Imbiss in der Weinstube des „Alten Gefängnisses” bis zur anspruchsvollen Küche im traditionsreichen Hotel „Schwanen”. (hpw)