Eintauchen in die Unterwasserwelt
Unter Wasser geht es weiter, lockt der tiefe See und eine geheimnisvolle neue Welt, die die ganze Last des Alltags verschwinden lässt. Scheinbar schwerelos hinabgleiten in eine stille Welt zwischen Fischen zu Schiffswracks – ja, auch das ist beim Tauchen hier möglich. Der Bodensee bietet dafür vielfältige Möglichkeiten, optimale Lerngewässer für Anfänger wie Herausforderungen für ambitionierte Sporttaucher. Nicht zuletzt deshalb zieht er jährlich mehrere 10.000 Taucher an.
Es müssen nicht die Malediven oder das Great Barrier Reef sein. Die Sauberkeit des Sees gibt einer Vielzahl von Süßwasserfischen einen optimalen Lebensraum. Leicht entdecken lassen sich Aale, Hechte, Barsche und Quappen, um nur die wichtigsten Vertreter zu nennen; Krebse tummeln sich in Wäldern aus Laichkraut und anderen Wasserpflanzen. Je nach Jahreszeit hat die Unterwasserwelt mit steil abfallenden Felswänden und moderaten Sandhalden, Höhlen und Spalten oder muschelbewachsenen Überhängen ihren eigenen Reiz. Kleine und größere Wracks, z.B. der vor gut 130 Jahren vor dem schweizerischen Bottighofen gesunkene Raddampfer „Jura”, sind mysteriöse Zeugen der Vergangenheit.
Tauchen ist im Grunde kinderleicht und kann bis ins hohe Alter ausgeübt werden. Voraussetzung ist eine ärztliche Untersuchung von Herz und Kreislauf, Lunge und Ohren. Bei einer funktionstüchtigen Ausrüstung erwachsen Gefahren meist nur aus Selbstüberschätzung und falschem Heldentum. Entscheidend ist daher eine gründliche Ausbildung durch qualifizierte Tauchlehrer. Vereine oder professionelle Anbieter wie die Tauchschule Meersburg (eine der ältesten Tauchschulen am Bodensee mit Filialen in Friedrichshafen und Konstanz) veranstalten regelmäßig Kurse. Innerhalb weniger Tage lassen sich die theoretischen Kenntnisse über Druck, Atemluft und Auftrieb, Gefahren und Problembewältigung erwerben und in praktischen Übungen erproben. Der Grundausbildung im Schwimmbad folgen bald die ersten Tauchgänge im See.
Am Bodensee gibt es nur wenige Einschränkungen für den Tauchsport. Verbote bestehen in Naturschutzgebieten, im Bereich von Hafeneinfahrten und an besonders ausgewiesenen Stellen wie z.B. dem „Teufelstisch”, einer aus etwa 100 m Tiefe bis an die Wasseroberfläche emporragenden Felsnadel vor der Marienschlucht im Überlinger See. Grundsätzlich ist jedoch die Begleitung durch ortskundige Taucher auf jeden Fall angeraten. Sie kennen die örtlichen Gefahren und die schönsten Reviere, sie können auch am besten abschätzen, welche Tauchplätze für welchen Froschmann auf Neptuns Spuren ideal sein werden.