Foto: Archäologisches Landesmuseum

In Konstanz, nahe dem nördlichen Ende der Rheinbrücke liegt das Archäologische Landesmuseum Baden-Württemberg (ALM), das auf über dreitausend Quadratmetern Ausstellungsfläche spannende Einblicke in die Arbeitsweise und Erkenntnisse der modernen Archäologie bietet. Es zeigt nicht nur Fundgegenstände, sondern auch, wie Schliemanns Nachfolger heute zu ihren oft spektakulären Forschungsergebnissen kommen.

Ist es nicht überraschend zu erfahren, dass die durchschnittliche ­Lebenserwartung des Menschen am Ende der Jungsteinzeit bei etwa 25 Jahren lag, dass sie bis 1870 ganz gemächlich auf 35 Jahre anstieg und dann steil nach oben auf die heutigen Werte schnellte? Die Ursachen liegen vor allem in der starken Reduzierung der Kindersterblichkeit.

Auf drei Etagen ist die Dauerausstellung im ehemaligen Konventsgebäude des Klosters Petershausen aus dem 18. Jahrhundert ausgebreitet. Gleich im Eingangsbereich, neben dem reichhaltigen Museumsshop, wurde eine Grabungsstätte täuschend echt nachgebaut. Halb freigelegte römische Mauern und alamannische Skelette lassen ahnen, wie viel Feinarbeit nötig ist, bis die Funde richtig präpariert, ausgewertet und dokumentiert sind. Der Bogen der Landesarchäologie im ersten Stock spannt sich von den jungsteinzeitlichen Pfahlbauten des 4. Jahrtausends vor Chr. bis zur 1758 gegründeten neuzeitlichen Ludwigsburger Porzellanmanufaktur. Im zweiten Stockwerk hat die Mittelalterarchäologie ihren Platz, eine Abteilung, die bislang bundesweit einzigartig ist. Am Beispiel von Konstanz wird gezeigt, wie die Bürger im 13. und 14. Jahrhundert durch gewaltige Auffüllmaßnahmen im Bodensee neues Bauland gewannen. Wir erfahren, dass Latrinen früher zugleich Toiletten und Müllschlucker waren und wie die dort entsorgten Gegenstände vom alltäglichen Leben, von den Essgewohnheiten erzählen. Von Lebenslust und Lebenszeit ist die Rede und davon, dass man ständig vom Tod umgeben und um sein Seelenheil besorgt war.

Das traditionsreiche Waldhaus Jakob: Nah am Zentrum und doch im Grünen!

3-Sterne-Komfort im denkmalgeschützten Hotel am Konstanzer Stadtwald neben der Bodensee-Therme, mit herrlichem Ausblick auf See und Berge, Restaurant, Biergarten, Kinderspielplatz ...

Ein moderner Anbau zeigt die Entwicklung der Schifffahrt am Bodensee. Absolutes Prunkstück ist hier ein Lastensegler aus dem 14. Jahrhundert mit einer Länge von über 18 Metern, einer Breite von ca. drei Metern und einer Ladekapazität von etwa zwanzig Tonnen. Dieses herausragende Stück, das älteste und größte bekannte Schiff seiner Art vom Bodensee, wurde vor Immenstaad gefunden und in jahrelanger Arbeit aufwändig restauriert.

Das Museum veranstaltet regelmäßig Sonderausstellungen und bietet auch für Kinder ein vielfältiges Aktionsprogramm. (hv)